HERKUNFT DER SEIFE & SHAMPOO
Von der Badekultur bis zur Trockenwäsche
Trotz ihrer hoch entwickelten Badekultur verwendeten die Römer die Seife zur Körperreinigung erst ab dem 2. Jahrhundert n. Chr.
In der weiteren Entwicklung der Seifensiederkunst zeigten sich die Araber im 7. Jahrhundert als sehr einfallsreich:
Shampoo wurde in England durch einen Muslim eingeführt, der 1759 Mahomed’s Indian Vapour Baths in Brighton direkt am Meer eröffnete, und er war beauftragter Shampoo-Arzt der Könige George IV und William IV.
Dieses Wissen von den Muslimen verbreitete sich schnell in Europa. Die meist parfümierten Luxusseifen waren zunächst nur dem reichen Adel vorbehalten. Nach und nach entwickelte sich eine Badekultur mit öffentlichen Badehäusern, die auch dem Bürgertum und der ärmeren Bevölkerung zugänglich waren.
Dank diese importierte Badekultur aus Arabien setzten Pest und Syphilis jedoch im 14. Jahrhundert ein jähes Ende. 25 % der europäischen Bevölkerung fielen der großen Pestepidemie 1347 bis 1351 zum Opfer.
Im Mittelalter hütete man sich daher vor Wasser und Seife aufgrund des Irrglaubens, dass Krankheiten überhaupt erst durch die Seife in den Körper gelangen.
Die Bevölkerung erreichte damit genau das Gegenteil, denn Seuchen wie Pest und Cholera breiteten sich immer weiter aus. Im 16. und 17. Jahrhundert galt deshalb die Trockenwäsche als chic – ganz ohne Seife und Wasser, sondern mit Tüchern, Parfüm und Puder. In Adelskreisen setzte man ganz auf diese Art der Körperpflege, weshalb sich Keime, Läuse und Flöhe ungehindert ausbreiten konnten.
Sauberkeit ist der halbe Glaube
Muslime glauben, dass die gesamte Menschheit mit dem angeborenen Wissen geboren wird, dass Allah Einer ist. Es ist ein natürlicher Zustand, in dem man instinktiv weiß, dass es einen Schöpfer gibt, und unsere natürliche Lebensweise besteht darin, Ihn anzubeten und Seine Zufriedenheit zu erlangen. Das arabische Wort für diesen Zustand ist Fitrah und sprachlich gesehen bedeutet es, eine Sache zum ersten mal zur Existenz zu bringen, in ihrer reinsten und natürlichsten Art.
Der Prophet Muhammad sagte, dass jedes Kind in einem Zustand der Fitrah geboren wurde, mit dem korrekten Verständnis von Allah.
Der hochgeachtete islamische Gelehrte und Historiker At-Tabari beschrieb die Fitrah als den Weg oder als die Religion Allahs. Die Religion des Islam ist eine ganzheitliche Lebensweise. Sie umfasst das emotionale, physische und spirituelle Wohlergehen und berücksichtigt die natürlichen Bedürfnisse der Menschheit. Wenn wir die Fitrah im Zusammenhang mit der persönlichen Hygiene erwähnen, meinen wir Dinge, die dazu dienen, die allgemeine Gesundheit und das Wohlergehen zu verbessern. Einige Taten entsprechen der natürlichen Art und Weise – dem Weg, der Allah gefällt und der für die Menschheit förderlich ist.
Die Überlieferungen des Propheten Muhammed, Allahs Segen und Frieden seien mit ihm, umfassen auch Ratschläge zu Handlungen, die Teil des natürlichen Weges darstellen, um die persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten.
REIN IST SCHÖN
Prophet Muhammed [s.a.s] sagte
“Fünf Dinge gehören zur Schöpfung: die Schamhaare zu rasieren, die Beschneidung, den Oberlippenbart zu trimmen, die Haare unter den Achseln zupfen und die Nägel schneiden.”[2] Dies wird für die alte Art, den natürlichen Weg, gehalten, dem alle Propheten gefolgt sind und die Gesetze, die sie den Gläubigen zu folgen auferlegt hatten.[3]
Wir wollen jede der fünf Taten der Fitrah in Bezug auf die Sauberkeit und die persönliche Hygiene untersuchen.
Das Schamhaar rasieren
Es ist verpflichtend, Verunreinigungen vor dem Gebet vollständig zu entfernen; daher erleichtert das Rasieren der Schamhaare, die Sauberkeit aufrechtzuerhalten. Das Haar, das um den Schambereich herum wächst, ist normalerweise sehr grob und dick und nach dem Toilettengang können Spuren von Urin oder Stuhl zwischen den Haaren oder auf der Haut hängenbleiben.
Muslime werden aufgefordert, ihren Intimbereich und ihre Unterwäsche so sauber wie möglich zu halten. Der Prophet Muhammad [s.a.s] hat die Gläubigen angewiesen, ihre linke Hand zu benutzen, um sich nach dem Toilettengang sorgfältig zu reinigen.
Wenn es uns nicht gelingt, diesen Bereich sauber zu halten, werden unsere Körper zu Nährböden für Krankheiten, Infektionen des Urinaltrakts eingeschlossen. Zur Zeit des Propheten Muhammads [s.a.s.] benutzten sie z.Bsp. getrockneten Ton, aber heutzutage haben wir den Komfort des Toilettenpapiers. Allerdings genügt die Benutzung von Toilettenpapier allein nicht. Sobald alle Spuren der Verunreinigungen mit Toilettenpapier entfernt wurden, sollte, Wasser benutzt werden, um den Bereich einer sorgfältigen Reinigung zu unterziehen. Muslimische Wohnungen haben daher oft Wasserschläuche neben der Toilette installiert oder einfach Wasserkannen, die eine leichte Reinigung ermöglichen. In der Türkei besitzen die Toiletten bereits eingebaute Wasserspritzer in den Klomuscheln und Muslime können durch einem Wasserhahn, ohne Berührung der Intimbereiche, den gesamten Bereich sorgfältig waschen und danach lediglich mit dem Klopapier trocknen!
Beschneidung
Die Mehrheit der islamischen Gelehrten sind sich darüber einig, dass die Beschneidung für Männer verpflichtend ist, vorausgesetzt, dass sie nicht befürchten, sie könnte ihnen schaden.
Die Beschneidung macht es leichter, den Penis von Spuren von Urin, Schmutz und Verunreinigungen sauber zu halten, und es besteht aus dem Schneiden der Vorhaut, welche die Eichel bedeckt.
Es bedeutet nicht, die Haut oder einen Teil des Penis zu entfernen, was bewusst Schaden zufügen bedeuten und damit den Lehren des Islam widersprechen würde.
Die Behauptung, dass die muslimische Welt mit der Beschneidung von Frauen etwas zu tun hat ist nur eine Verleumdung und riesen Lüge. In der muslimische Welt werden nur die Männer beschnitten sowie früher bei den Juden und Urchristen auch.
Den Oberlippenbart trimmen
Der Prophet Muhammad hat seinen Anhängern deutlich erklärt, dass sie ihre Oberlippenbärte trimmen, aber ihre Bärte stehen lassen sollen. Die Gelehrten vertreten unterschiedliche Meinungen darüber, ob der Oberlippenbart komplett abrasiert werden sollte, allerdings sind sich alle darüber einig, dass er gekürzt werden sollte, damit die Haare nicht über die Lippen hängen oder in den Mund geraten.
Es ist wichtig, dass der Bereich um den Mund herum sauber gehalten wird und keinen schlechten Geruch abgibt.
Die Haare unter den Achseln entfernen
Obwohl das Zupfen die beste Art darstellt, um die Haare von den Achseln zu entfernen, ist es vielleicht nicht gerade die angenehmste; daher ist jede Methode zur Haarentfernung erlaubt. Die Haare von des Achseln zu entfernen erleichtert es einen, eine Körperstelle zu reinigen, an der sich Schweiß und Grind sammeln.
Haare kombiniert mit Dunkelheit und Feuchtigkeit ist ein idealer Ort, an dem Bakterien wachsen können.
Schneiden der Nägel
Und wieder besteht der Hauptgrund dafür, die Nägel zu kürzen in der Sauberkeit und der Hygiene. Schmutz, Grind und Bakterien können sich leicht unter den Nägeln ansammeln und an andere Menschen weitergegeben werden, besonders wenn Essen zubereitet wird oder in einer medizinischen Umgebung. Schmutzige Fingernägel oder lange Finger- und Fußnägel zu haben, ist ungesund und unhygienisch.
Um sicherzustellen, dass seine Anhänger immer gepflegt und sauber sind, hat der Prophet Muhammad [s.a.s.] angeordnet, dass mindestens alle 40 Tage die Haare unter den Achseln und um den Intimbereich herum entfernt werden und dass die Nägel und die Oberlippenbärte laufend kurz gehalten werden muss.[5]
Persönliche Hygiene ist im Islam sehr wichtig. Um Allah richtig anzubeten, ist es notwendig, danach zu streben, körperlich und geistig gesund zu sein.
Körperliche Sauberkeit ist ebenso wichtig wie geistige Reinheit. Der Islam hat uns klare Richtlinien geliefert. Unser Zweck besteht darin, Allah anzubeten und wir sollen uns vergewissern, dass wir alle unsere Taten mit der Absicht beginnen, damit Allah zufriedenzustellen.
Allah zufriedenzustellen ist das ultimative Ziel und Allah erinnert uns im Kuran daran, dass Ihm Sauberkeit gefällt.
Tausendundeine Idee Vom Kaffee bis zum Taschenrechner: Viele unserer Alltagsdinge bergen ein Stück islamischer Kulturgeschichte.