ENTDECKUNG | ZAHNBÜRSTE

Der Islam war die erste Weltreligion, in der auf Körperhygiene größten Wert gelegt wurde.

Im Koran etwa gibt es Anweisungen für rituelle Waschungen. Kaum verwunderlich, dass auch die Zahnpflege mit dem Islam populär wurde. Zwar sollen schon die Ägypter auf Zweigen gekaut haben. Einem breiten Publikum wurden die „Miswak“ genannten Zweige („Zahnbürstenbaum“) jedoch erst bekannt, als der Prophet Mohammed sie regelmäßig zur Mundhygiene nutzte.

Auszug aus dem Huffingtonpost. Siehe dazu:     http://www.huffingtonpost.de/2015/01/05/erfindungen-muslime_n_6415884.html

Die allgemeine Empfehlung der Zahnärzte „Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen“ wird gerade in der – leider – heute immer schnelllebigeren Zeit kaum jemand erfüllen können. Zumindest nicht mit den herkömmlichen Zahnputzhilfen, die es gibt. Hier setzt der Miswak an und bietet darüber hinaus eine weit reichende Vielfalt von Einsatzgebieten.

Die Geschichte des Miswak ist über 5.000 Jahre alt. Kultiviert wurde der Gebrauch von Miswak allerdings nachweislich vom Propheten Muhammad, Friede und Allahs Segen seien auf ihm. Es sind so viele Hadithe über seine Nutzung des Miswak überliefert, dass es zum guten Ton eines Muslim gehört, Miswak in vielen Bereichen des Lebens zu benutzen.

Einen sehr wichtigen Hadith überliefert uns Ibn ‘Umar, worin der Prophet sagt: „Benutze den Miswak regelmäßig. Denn wahrhaftig, er ist gesund für den Mund und gefällt dem Schöpfer.“ (Bukhari)

Dieser interessante Hadith klärt uns über zwei wesentliche Dinge auf:

  1. Nutzen für die Nachwelt
  2. Nutzen für diese Welt

Die Vorteile und Segen für die nächste Welt sind die vielen Hassanat oder Thawab, die sich der Diener Allahs, also der Mensch, verdient.

Die Vorteile für diese Welt liegen in der Gesundheit im Mund und der Zähne im speziellen. Das Hauptmotiv des Gläubigen sollte jedoch das Wohlgefallen Allahs sein, das er durch die Benutzung des Miswak erlangt.

Die Vorteile für diese Welt ergänzen die Nutzung des Miswak in wichtiger Weise.

Abu Huraira überliefert vom Propheten: „Hätte ich keine Angst, dass meine Ummah Schwierigkeiten hätte, Miswak zu bekommen, hätte ich es zu einer Pflicht vor jedem Salah (Gebet) gemacht.“ (Bukhari).

 

Auch hier sehen wir, wie wichtig die Benutzung des Miswak ist. Wir sollten somit auch ein so wichtiges Utensil wie den Miswak nicht unterschätzen und in unser alltägliches Leben einbinden.

Doch was genau macht Miswak zusätzlich auch für diese Welt so unverzichtbar? Schauen wir uns an, was Allah uns in dieser Pflanze mitgegeben hat. Einige Inhaltsstoffe des Miswak sind:

Calciumsulfat: Diese Kristalle dienen als Putzkörperchen. Sie helfen, den fest anhaftenden Schmutz von den Zähnen zu lösen. Jede moderne Zahnpasta setzt Putzkörperchen ein. Das Calciumsulfat liegt in so kleinen Kristallen vor, dass Verletzungen dadurch ausgeschlossen sind.

Fluoride: Jeder weiß heute, dass Fluoride den Zahnschmelz härten und somit definitiv zur guten Zahnpflege gehören. Über 90 Prozenten aller modernen Zahnpasten enthalten Fluoride.

Tannine: Tannine oder Gerbstoffe sind in vielen Mundwässern enthalten. Sie straffen das Zahnfleisch und festigen somit auch den Sitz der Zähne im Zahnbett. Interessanterweise haben Tannine auch im Magen-Darm-Trakt die Funktion, die Schleimhaut zu festigen und gesund zu halten.

Saponine:: So genannte Seifen halten den gelösten Schmutz der Zähne in der Schwebe. Somit legt sich der gelöste Schmutz nicht mehr an die Zahnoberfläche zurück.

Wie man sehen kann, ist dieses Zahnputzholz durchaus ein moderner Beitrag zur täglichen Zahnpflege. Es vereint Zahnbürste und Zahnpasta ein einem Objekt.

Es ist heute durch den verstärkten Welthandel sehr einfach geworden, Miswak zu kaufen. Der Nutzer sollte jedoch darauf achten, dass er einen frischen, vakuumverpackten Zweig erhält. Die getrocknete Variante kann zwar aufgeweicht werden, jedoch fehlen ihm meist wichtige Inhaltsstoffe. Eine spezielle Behandlung gegen Pilzbefall ist für die Lagerung und den Transport vom Ursprungsland bis nach Europa ebenfalls sehr wichtig.

Quelle: Vielen Dank an Bruder Ismail Özel, möge Allah zufrieden mit seine Arbeiten sein. Amin

Tausendundeine Idee Vom Kaffee bis zum Taschenrechner: Viele unserer Alltagsdinge bergen ein Stück islamischer Kulturgeschichte.

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 VON Christian Staas | 22. Mai 2012 – 08:00 Uhr