
Das islamische Gebet, eine Grundsäule des Islams!
„Gewiss, Ich bin Allah. Es ist kein Gott außer Mir. Darum diene Mir und verrichte das Gebet zu meinem Gedenken.“ [Sure 20: Vers 14]
EINFÜHRUNG IN DAS GEBET
Das Gebet (Salah) ist eine der fünf Säulen des Islam und es ist sehr wichtig, dass dies ausgeführt wird. Man glaubt, dass die direkte Kommunikation mit Allah ein andächtiges Leben ermöglicht und einen Mut schöpfen und zufrieden sein lässt.
Ob du nur neugierig bist wie Muslime beten, oder ob du es selber lernen möchtest, hier erfährst du mehr.
N A M A Z | DAS GEBET
»O Allah!« rief einer viele Nächte lang,
Und süß ward ihm sein Mund von diesem Klang.
»Viel rufst du wohl«, sprach Satan voller Spott.
»Wo bleibt die Antwort: „Hier bin Ich!“ von Gott?
Nein, keine Antwort kommt vom Thron herab!
Wie lange schreist du noch „O Gott!? Laß‘ ab!“«
Als er betrübt, gesenkten Hauptes, schwieg,
Sah er im Traum, wie Allah`s Freund Hidir niederstieg
Und sprach: »Warum nennst du Ihn denn nicht mehr?
Was du ersehnt – bereust du es so sehr?«
Er sprach: »Nie kommt die Antwort: »Ich bin hier!«
So fürchte ich, Er weist die Türe mir!«
»Dein Ruf „O Allah!“ ist Mein Ruf: „Ich bin hier!“
Dein Schmerz und Flehn ist Botschaft doch von Mir,
Und all dein Streben, um Mich zu erreichen –
Daß ich zu Mir dich ziehe, ist’s ein Zeichen!
Dein Liebesschmerz ist Meine Huld für dich –
Im Ruf „O Allah!“ sind hundert „Hier bin Ich!“«
Ein Gedicht von Dschalaleddin Mevlana Rumi, übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

DAS ISLAMISCHE GEBET
Die Welt wurde nicht ohne Sinn und Absicht erschaffen. Gott Der Erhabene beschreibt dies im Qur’an so:
- „Und Wir erschufen Himmel und Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht zum Spiel“ (21:16)
- „Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen) (51:56)
- „Hast Du nicht gesehen, daß Allah es ist, Den alle lobpreisen, die in den Himmeln und auf Erden sind, und sogar die Vögel im Schwebeflug? Jedes (Geschöpf) kennt seine eigene (Weise von) Gebet und Lobpreisung. Und Allah weiß wohl, was sie tun. (24:41)
Das Gebet als Ausdruck bewusster und wahrhaftiger Dankbarkeit gegenüber Gott und Zeichen der Erinnerung Gottes, der uns nicht nur erschaffen hat, versorgt und erhält, sondern uns auch mit Weisheit und Verstand ausgestattet hat, ist tatsächlich der erste Schritt auf dem Wege der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und eine Bereicherung des Herzen.
Die wirklich Gläubigen erringen durch die Verrichtung des Gebetes selbst nicht nur Disziplin und Einheit untereinander, sondern auch Reinheit des Herzens, des Gemüts und der Seele. Es prägt deren Vorstellung, demütige Diener des Allmächtigen und Erhabenen Gott es zu sein und dass ihre spirituelle Entwicklung und Frömmigkeit mit ihrem ehrlichen und willigen Gehors am gegenüber den Geboten Gottes einhergeht.
Die Verrichtung des Gebetes ist somit das wesentlichste Gebot für den Muslim, welches sich aus dem Ausspruch des Gesandten Gottes Muhammad (s.a.s. – Gottes Friede und Segen auf ihm) ergibt, der darüber in etwa gesagt hat:

Das Gebet als Ausdruck bewusster und wahrhaftiger Dankbarkeit gegenüber Gott und Zeichen der Erinnerung Gottes, der uns nicht nur erschaffen hat, versorgtund erhält, sondern uns auch mit Weisheit und Verstand ausgestattet hat, ist tatsächlich der erste Schritt auf dem Wege der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und eine Bereicherung des Herzen.
Die wirklich Gläubigen erringen durch die Verrichtung des Gebetes selbst nicht nur Disziplin und Einheit untereinander, sondern auch Reinheit des Herzens, des Gemüts und der Seele. Es prägt deren Vorstellung, demütige Diener des Allmächtigen und Erhabenen Gott es zu sein und dass ihre spirituelle Entwicklung und Frömmigkeit mit ihrem ehrlichen und willigen Gehörs am gegenüber den Geboten Gottes einhergeht.
Die Verrichtung des Gebetes ist somit das wesentlichste Gebot für den Muslim, welches sich aus dem Ausspruch des Gesandten Gottes Muhammad (Gottes Friede und Segen auf ihm) ergibt, der darüber in etwa gesagt hat:
Die Verrichtung des Gebetes zu verhindern, bedeutet also, tatsächlich der Natur des Menschen Gewalt an zutun, bedeutet ihr das Recht zu nehmen – zu verherrlichen; denn es liegt in der Natur des Menschen, Großes zu verehren und sich hehren Zielen zu verschreiben.
Das Größte aller Dinge ist jedoch die Herrlichkeit Gottes und das höchste aller Ziele ist es, das Wohlgefallen Gottes zu erringen. Darin liegt die wahrliche Bedeutung und Vitalität des Gebetes. Man sollte immer im Gedächtnis behalten, dass Gott des Gebetes nicht bedarf, denn Er ist frei aller Bedürfnisse. Wenn Er uns das Gebet auferlegt, so verpflichtet Er uns und zeigt dadurch Seine Güte und Hilfe, indem Er unser Inneres und zu Ihm hinwendet. Was immer wir Gutes tun, das tun wir zu unserem eigenen Besten und was immer wir Schlechtes tun, tun wir zu unserem eigenen Schaden. Der Nutzen des islamischen Gebetes ist unbeschreiblich und der Segen daraus unermesslich. Dies ist nicht einfach eine Theorie oder Annahme, sondern eine faszinierende Tatsache und spirituelle Erfahrung.
- Es stärkt die Überzeugung von der Existenz Gottes und überträgt sie bis ins Innerste des Gemütes. Es erweckt diese Überzeugung zum Leben und macht sie konstruktiv im Ablauf des täglichen Geschehens.
- Es hilft dem Menschen seine natürlichen und instinktiven Neigungen zu Größe und hoher Moral zu erkennen und befähigt ihn, diese zu stärken und zu kultivieren.
- Es reinigt das Herz, entwickelt den Verstand, kultiviert die Vernunft und erquickt die Seele.
- Es fördert das Gute und beschränkt die schlechten Neigungen im Menschen.
Untersuchen wir das islamische Gebet und seine universelle Natur genauer, so lehrt es uns, dass es nicht nur einen bloßen, heilsamen Bewegungsablauf oder eine berührende Rezitation aus dem Heiligen Buch darstellt. Es ist eine unerreichbare, einzigartige Verbindung aus intellektueller Versenkung und spiritueller Hingabe, moralischer Entwicklung und körperlicher Ertüchtigung.
Es ist tatsächlich eine exklusiv, islamische Erfahrung, bei welcher jeder Muskel des Körpers sich mit der Seele und dem Verstand vereint, um Gott in Verherrlichung anzubeten. Doch wer kann behaupten, er wüßte, wenn er noch nie gekostet hat? Denn wer nicht schmeckt, der weiß nicht!
EXKURS ÜBER DEN GOTTESBEGRIFF IM ISLAM:
Der Islam beharrt auf der reinsten Form des Monotheismus. Es gibt nur EINEN EINZIGEN GOTT.
Er ist unteilbar und hat niemanden neben sich. Er ist unvergleichlich und nichts ist Ihm auch nur ähnlich. Er ist der Erste, der Letzte, der Offenkundige, der Verborgene, der Ewige, der Allmächtige, der Allwissende, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, der Gerechte, der Barmherzige, der Gnädige, ein Liebender, der Freund, der Erhabene, der Preiswürdige, der Vollkommene, die Wahrheit.
Die arabische Bezeichnung für die Gottheit ist ALLAH. Dieses Wort kennt grammatikalisch weder Mehrzahl, noch weibliche oder sächliche Form.
GEBETSZEITEN
- Morgendämmerungsgebet | wird in der Zeit zw. Morgendämmerung und Tagesanbruch verrichtet.
- Mittagsgebet | wird in der Zeit zw. Sonnenhöchststand und deren Mittelstand zum Horizont verrichtet.
- Nachmittagsgebet | wird zwischen der Zeit nach Mittagsgebet bis zum Beginn des Sonnenunterganges verrichtet.
- Abendgebet | wird von unmittelbar nach Sonnenuntergang bis zum Anbruch der Nacht verrichtet.
- Nachtgebet | wird in der Zeit nach dem Anbruch der Nacht bis kurz vor Anbruch der Morgendämmerung verrichtet.

DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR DAS GEBET:
Das Gebet zu verrichten ist verpflichtend für jeden erwachsenen Muslim, männlich oder weiblich, der gesund und zurechnungsfähig ist.
Die Pubertät ist das äußerliche Zeichen, der Kindheit entwachsen zu sein. Frauen sind während ihrer Periode bis zu maximal 10 Tagen und nach einer Entbindung bis zu 40 Tage vollkommen von der Verrichtung des Gebetes befreit.
Wer ein Gebet verschläft oder vergießt, errichtet es, sobald er sich daran erinnert.
Das Gebet ist nicht gültig, solange folgende Voraussetzungen nicht erfüllt sind:
- Sich im Zustand der rituellen Reinheit (Wudu‘)zu befinden.
- Reinheit des Körpers, der Kleidung und des Ortes an welchem das Gebet verrichtet wird.
- Ordentliche Bedeckung des Körpers. Der Mann sollte mind. vom Nabel bis zu den Knien bedeckt sein.
Die Frauen sollten ihren ganzen Körper bedeckt halten, ausgenommen sind das Gesicht, die Hände und Füße. Durchsichtige Kleidung ist für beide Geschlechter unzulässig.
- Die Absicht, das Gebet zu verrichten auszusprechen.
- Sich nach bestem Wissen und Gewissen nach der Kaba in Mekka (Qiblah) hinzuwenden.
- Eintritt der, für das jeweilige Gebet vorgeschriebenen Zeit.
Pflichtgebete (Farz):
Dazu gehören die 5 täglichen Gebete, das Freitagsgebet(Frauen sind befreit) und das Totengebet (für die Gemeinschaft).
Diese Gebete ohne triftigen Grund versäumt zu haben, stellt eine Versündigung dar.
Zusätzliche, freiwillig verrichtete Gebete (Sunnah):
Dazu gehören jene Gebete, welche die Pflichtgebete begleiten und die beiden großen Feiertagsgebete. Diese Gebete nicht zu verrichten stellt eine schädliche Verweigerung dar.
Wahlgebete (Nafilah):
Dies sind alle freiwillig verrichteten Gebete zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bevorzugt wird jedoch der spätere Teil der Nacht, bevor der Tag anbricht und der Vormittag.

DIE RITUALWASCHUNG (arabisch: WUDU‘ genannt)
Bevor man das Gebet verrichtet, soll man sich in ordentlicher und sauberer Verfassung präsentieren. Dazu ist es notwendig, sich zuerst von groben Unreinheiten zu säubern.
Die Teilwaschung sollte in folgender Weise und Abfolge, gründlich, jedoch ohne Wasser zu verschwenden vollzogen werden:
- Man erklärt die Absicht, sich einer Waschung für das Gebet zu unterziehen und beginnt – wie jede wesentliche Handlung mit – „Bismillahi r Rahmani ar Rahim“ („Im Namen Allahs des Erbarmers des Barmherzigen“)
- Man wäscht beide Hände bis zu den Knöcheln 3x.
- Man spült den Mund 3x mit Wasser. Wenn möglich unter Verwendung einer Bürste oder ähnlichem.
- Man säubert die Nase 3x, indem man etwas Wasser in beide Öffnungen einzieht (bis zu dem Punkt wo es weh-tun anfangen würde) und das Wasser wieder aus der Nase ausbläst.
- Man wäscht das Gesicht mit beiden Händen von der Stirne bis unter das Kinn und von Ohr zu Ohr. Das ganze wieder 3x.
- Man wäscht den rechten Arm 3x bis zum Ellenbogen. Desgleichen verfährt man mit dem linken Arm.
- Man wischt über den Kopf oder einen Teil davon mit der nassen Hand 1x.
- Man reinigt mit feuchten Zeigefingern das Innere der Ohren und mit den Daumen deren Äußeres.
- Man wischt sich mit den feuchten Händen den Nacken 1x.
- Man wäscht die Füße, beginnend mit dem rechten 3x bis zu den Knöcheln.
Nun ist man bereit, das Gebet zu verrichten.
Diese Waschung behält ihre Gültigkeit für eine beliebige Anzahl von Gebeten. Es ist jedoch vorzuziehen, die Waschung so oft wie möglich zu erneuern.
Folgende Umstände beenden den Zustand dieser rituellen Reinheit.
- Abgabe von Urin, Stuhl, Wind etc.
- Ausfluss on Blut oder Eiter von irgendeinem Teil des Körpers.
- Erbrechen
- Schlaf
- Das Bewusstsein der die Zurechnungsfähigkeit durch das Zusichnehmen von Drogen, Alkohol o.ä. zu verlieren.
ERSATZ DER WASCHUNG (TAYAMMUM)
Mit Sand oder reiner Erde o.ä. darf dann die Teil- und sogar die Ganzwaschung substituiert werden, wenn:
- Jemand krank ist und kein Wasser benutzen kann.
- Wasser nicht oder nicht ausreichend zu Verfügung steht.
- die Verwendung von Wasser zum Schaden gereichen könnte.
- die Verwendung von Wasser jemanden hindern würde, an den Feiertags- oder Totengebeten, welche nicht ersetzt werden können, teilzunehmen.
In all diesen Fällen wird wie folgt vorgegangen:
- Man erklärt die Absicht Tayammum zu verrichten.
- Man berührt mit beiden Händen leicht den Sand, einen Stein o.ä.
- Man schüttelt die Hände aus und fährt sich in der gleichen Weise, wie bei Wudu‘ über das Gesicht 1x.
- Man berührt den Sand aufs neue, schüttelt die Hände und wischt mit der linken Hand zuerst über den rechten Arm bis zum Ellbogen und dann mit der rechten Hand über den linken Arm bis zum Ellbogen.
Tayammum ist die symbolische Darstellung der Erheblichkeit, die Waschung für den Gottesdienst zur inneren Gesundung und äußeren Gesundheit zu vollziehen.
DIE VOLLWASCHUNG (GHUSL)
Der ganze Körper, inklusive der Nasenöffnungen, des Mundes und Kopfes muss vollständig gewaschen werden, sollten folgende Umstände eintreten:
- Nach ehelichem Verkehr.
- Nach Naßträumen.
- Nach Beendigung der Menstruationsperiode.
- Nach Beendigung der Wochenbettfrist, welche bis zu 40 Tage angenommen wird.
Es soll daran erinnert werden, dass der Vollwaschung die Absichtserklärung voranzugehen hat, dass diese zum Zwecke des Gottesdienstes unternommen wird. Auch ist es förderlich, sowohl bei der Teil- wie bei der Ganz-waschung das Lob Gottes zu erinnern.
Der Vorgang ist wie folgt:
- Die linke Hand wäscht den Unterkörper zuerst vorne, dann hinten.
- Nach erneutem Waschen der Hände wird normales Ritualwaschung (arabisch Wudu‘) gemacht, ohne jedoch dabei die Füße zu waschen.
- Sodann wird 3x Wasser über das Haupt gegossen, sodass die Kopfhaut völlig benetzt wird. Frauen müssen dabei ihre Zöpfe nicht öffnen.
- Nun wir Wasser zuerst über die rechter und dann über die linke Schulter gegossen und dabei jeweils das Wasser über den ganzen Körper verteilt.
- Abschließend werden die Füße gewaschen.
Hat die Person, welche zu beten beabsichtigt, die Teilwaschung oder Vollwaschung vollzogen, ist sie nun bereit, den Gebetsruf (Ezan oder arabisch Azan), gemäß der Überlieferung des Gesandten Gottes, Muhammad (FS), zu rufen.
DER RUF ZUM GEBET
Der Ezan wird vor den festgelegten Gebetszeiten gerufen. Der Rufer steht dabei nach Mekka gerichtet, die Spitzen seiner Zeigefinger leicht an bzw. in seine Ohren gelegt. Dabei werden folgende Worte gerufen:
Eine Europäerin wird Zeuge davon,
wie aus verschiedenen Minaretten verschiedene Muezzin in verschiedenen Tönen, Höhen und Tiefen den islamischen Gebetsruf ausrufen….
Die Reporterin wird fasziniert und sie kann ihre Tränen nicht mehr aufhalten. So schön hört sich Muezzins Ruf an wenn man ohne Voreingenommenheit die Muslime und ihre Religion begegnet.
Quelle: Menschen & Blogs
ISLAMISCHER GEBETSRUF
Allahu Akbar (4x)
Allah ist größer
Ashhadu an la ilaha illa’llah (2x)
Ich bezeuge es gibt keinen Gott außer Allah
Ashhadu anna Muhammadan Rasulu’llah (2x)
Ich bezeuge MuhammEd ist der Gesandte Allah
Hayya ‚ala s’salah (2 mal)
Eilet zum Gebet
Hayya ala l’falah (2 mal)
Eilet zum Heilsamen
Allahu Akbar (2 mal)
Allah ist größer
La ilaha illa’llah (1 mal)
Es gibt keinen Gott außer den einen Allah
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Beim frühen Morgengebet wird nach „Hayya ala l’falah“ der Satz eingefügt:
As Salatu hayrun Minan naum (2 mal)
Das Gebet ist besser als Schlaf
Wenn der Ezan gerufen wird, versammeln sich die Gläubigen zum Gebet und beginnen zu beten.
Möge Allah unsere Gebete annehmen.
Amin.
Quelle: M. HANEL 12/1999