DER GLAUBE | EINFÜHRUNG
Das Herz des Islam bildet der Glaube an ALLAH.
Den Kern des islamischen Glaubens bildet das Bekenntnis zu dem Satz:
La ilaha illa ALLAH
„Es gibt keine wahre Gottheit, die der Anbetung würdig ist, außer Allah.“
Die Bezeugung zu diesem Glauben, ist die Achse, um die sich alles im Islam dreht.
Desweiteren handelt es sich um das erste von zwei Bekenntnissen, durch die ein Mensch zum Muslim werden kann. (Muslim bedeutet „ein Gott-Ergebener Mensch“)
Das Bestreben nach der Verwirklichung dieser Einheit, stellt den Kern des islamischen Lebens dar.
Viele Nicht-Muslime denken bei dem Wort Allah – dem arabischen Namen von Gott – an eine entfernte, fremde Gottheit, die die Araber anbeten. Einige von ihnen glauben sogar, es handele sich um irgendeinen heidnischen “Mondgott”. Wie ist es wirklich?
Arabisch sprechende Juden und Christen nennen den Gott ihrer Vorstellung ebenfalls ALLAH.
Sowohl westliche Philosophen, wie auch östliche Mystiker und gegenwärtige Wissenschaftler versuchen, Gott auf ihre eigene Art und Weise zu erreichen. Mystiker lehren von einem Gott, der durch spirituelle Versuche zu finden ist, ein Gott, der Teil der Welt ist und in Seiner Schöpfung lebt. Die Philosophen suchen Gott durch reine Vernunft zu finden und sprechen von Gott häufig wie von einem abgesonderten Uhrmacher ohne Interesse für Seine Schöpfung. Eine Gruppierung der Philosophen lehren Agnostizismus, eine Ideologie die behauptet, man könne Gottes Existenz weder beweisen noch leugnen. Praktisch bedeutet die Behauptung eines Agnostikers, er müsse Gott selbst direkt wahrnehmen können, um zu glauben. Allah sagt:
وَقَالَ الَّذِينَ لَا يَعْلَمُونَ لَوْلَا يُكَلِّمُنَا اللَّـهُ أَوْ تَأْتِينَا آيَةٌ ۗ كَذَٰلِكَ قَالَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِم مِّثْلَ قَوْلِهِمْ ۘ تَشَابَهَتْ قُلُوبُهُمْ ۗ قَدْ بَيَّنَّا الْآيَاتِ لِقَوْمٍ يُوقِنُونَ
„Diejenigen, die kein Wissen haben (und die Wahrheit nicht kennen und anerkennen wollen) sagen: Warum spricht Gott nicht (unmittelbar) zu uns selber, oder warum kommt uns selber nicht ein Verszeichen oder Zeichen zu? Die vor ihnen lebten, haben dasselbe gesagt. Ihre Herzen und Empfindungen sind einander gleich. Wir haben die Verse wirklich klar gemacht für Leute, die überzeugt sind.“ (Koran Sure 2, Vers 118)
Diese Behauptung ist nichts Neues; die Menschen haben in der Vergangenheit und auch gegenwärtig immer dieselben Einwände vorgebracht.
Gemäß dem Islam führt der richtige Weg, Gott zu finden, über die bewahrten Lehren der Propheten. Der Islam hält daran fest, daß die Propheten zu allen Zeiten von Allah Selbst geschickt worden sind, um die Menschen zu Ihm zu leiten. Allah sagt im Ehrwürdigen Koran, daß der richtige Weg zum Glauben darin besteht, genau über Seine Zeichen nachzudenken, die zu Ihm leiten:
“Wir haben die Zeichen klargemacht für Leute, die überzeugt sind.” (Koran Sure 2 ,Vers 118)
Die Erwähnung vom Wirken Gottes taucht im Koran häufig als Gegenstand göttlicher Offenbarung auf. Jeder, der die Natur mit all ihrem Wundern mit offenen Augen und einem offenen Herzen betrachtet, wird die fehlerfreien Zeichen des Schöpfers erkennen.
“Sprich: Reist auf der Erde umher und schaut, wie Er die Schöpfung am Anfang gemacht hat. Hierauf läßt Allah die letzte Schöpfung entstehen. Gewiß, Allah hat zu allem die Macht. ” (Koran Sure 29, Vers 20)
Gottes Werke sind allgegenwärtig und auch in den Individuen selbst:
“Und auf der Erde gibt es Zeichen für die Überzeugten und auch in euch selbst. Seht ihr denn nicht?” (Koran 51:20-21)
Allah allein gebührt die Anbetung
Der Islam legt viel mehr Wert darauf, wie der Glaube an Allah in ein rechtschaffenes, gehorsames Leben und in guten, moralischen Anstand übertragen wird, anstatt Seine Existenz mit Hilfe theologischer Kompliziertheiten zu beweisen. Das islamische Motto ist gleichlautend mit der ersten Botschaft, welche die Propheten predigten: sich ganz Allahs Willen und Seiner Anbetung hinzugeben und sich nicht so sehr darauf zu fixieren, Allah`s Existenz zu beweisen:
.
.
Allah besitzt das exklusive Recht, innerlich und äußerlich, mit dem Herzen und den Gliedern angebetet zu werden. Niemand außer Ihm kann angebetet werden und niemand sonst kann neben Ihm angebetet werden. Er hat weder Partner noch Teilhaber an der Anbetung. Die Anbetung, in ihrem umfassenden Sinn und all ihren Erscheinungen, gebührt Ihm allein.
“Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.” (Koran Sure 2, Vers 163)
Gottes Recht, angebetet zu werden, kann nicht genug betont werden. Es ist die wesentliche Bedeutung des Islamischen Glaubensbekenntnisses: La ilah illa Allah. Man wird Muslim, indem man das göttliche Recht auf Anbetung bezeugt. Es ist der Kern des Islamischen Glaubens an Allah, sogar des gesamten Islam. Es war die zentrale Botschaft aller Propheten und Gesandten, die Gott geschickt hat – die Botschaft Abrahams, Isaaks, Ismaels, Mose´, der hebräischen Propheten, Jesu´ und Muhammads (s.a.s), Gottes Frieden sei mit ihnen.
- Laut Altem Testament erklärte Mose zum Beispiel: “Höre, Israel, der Herr ist unser Gott allein.” (5.Mose 6:4)
- Und laut dem Neuen Testament wiederholte Jesus 1500 Jahre später dieselbe Botschaft, als er sagte: “Das vornehmste Gebot ist das: ´Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr´. ” (Markus 12:29)
- Und er erinnerte ebenfalls im Neuen Testament Satan: 4. “Hebe dich weg von mir Satan! Denn es steht geschrieben: ‘Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und Ihm allein dienen. ’” (Matthäus 4:10)
- Schließlich hallte der Ruf von Muhammad über 600 Jahre nach Jesus´ über die Hügel von Mekka: “Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.” (Koran 2:163)
Sie alle erklärten deutlich:
“…Dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm…”
(Koran 7:59, 7:65, 7:73, 7:85; 11:50, 11:61, 11:84; 23:23)
Was bedeutet Allah zu dienen?
Im Islam besteht der Gottesdienst aus jeder Tat, jeder Überzeugung, jeder Aussage oder jedem Gefühl im Herzen, das Gott befürwortet und liebt; also alle Dinge, die den Gläubigen seinem Schöpfer näher bringen.
Er beinhaltet sowohl “äußeren” Gottesdienst, wie die täglichen rituellen Gebete, Fasten, Almosen und Pilgern als auch “inneren” Gottesdienst wie den Glauben an die sechs Glaubens-grundsätze, Verehrung, Anbetung, Liebe, Dankbarkeit und Vertrauen.
Allah hat einen Anspruch auf Anbetung mit Körper, Herz und Seele, und die Anbetung ist unvollständig, solange eines der vier Grundelemente fehlt:
- ehrerbietige Furcht vor Allah,
- göttliche Liebe und Anbetung,
- Hoffnung auf Allahs Belohnung und
- äußerste Demut.
Eine der größten Handlungen im Gottesdienst ist das Gebet, in dem Allah um Hilfe gebeten wird. Der Islam betont, daß das Gebet nur an Allah gerichtet werden darf. Er besitzt die absolute Gewalt über das Schicksal eines jeden Menschen, und Er ist in der Lage, seine Bedürfnisse zu erfüllen und Bedrängnis von ihm abzuwenden. Im Islam behält sich Allah das Recht auf Gebete für Sich Selbst vor.
“Und rufe nichts außer Allah an, was dir weder nützt noch schadet! Wenn du es tust, dann gehörst du folglich zu den Ungerechten.” (Koran 10:106)
Irgendjemand anderen – Propheten, Engel, Jesus, Maria, Götzen oder Natur – einen Teil der Anbetung oder ein Gebet zukommen zu lassen, die grundsätzlich nur Allah gebühren wird als Schirk bezeichnet und stellt die schlimmste Sünde im Islam dar.
Schirk ist die einzige unverzeihliche Sünde, wenn sie nicht erkannt und bereut wird. Schirk verleugnet den eigentlichen Zweck der Schöpfung!
Allah ist bekannt durch Seine schönsten Namen und Eigenschaften
Allah ist im Islam durch Seine schönsten Namen und Eigenschaften bekannt, wie sie aus den islamischen Offenbarungen hervorgehen, ohne verändernde Interpretation oder Leugnung ihrer offensichtlichen Bedeutungen, sie sich auszumalen oder von ihnen in menschlichen Maßstäben zu denken.
“Allahs sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an…” (Koran 7:180)
Aus diesem Grunde ist es unangemessen, Urheber, Autor, Substanz, Reines Ego, Absoluter, Reine Idee, Logisches Konzept, Leibhaftiger, Unbekenner, Kosmischer Intelligenz, König, Sultan, Unbewußter, Ego, Idee oder Großer Mann als Namen für Allah zu verwenden.
Ihnen fehlt einfach die Schönheit und es entspricht nicht dem, wie Allah Sich Selbst beschrieben hat. Anstatt dessen, zeigen Allah`s Namen Seine Majestätische Schönheit und Vollkommenheit. Allah vergißt nicht, schläft nicht und wird auch nicht müde. Er ist nicht ungerecht, und Er besitzt weder Sohn, noch Mutter, Vater, Bruder, Teilhaber oder Helfer. Er wurde nicht geboren und zeugt nicht. Er braucht niemanden, denn Er ist Vollkommen. Er wird nicht menschlich, um unser Leiden zu “verstehen”.
- ALLAH ist Der Allmächtige (al-Qawyy),
- Der Eine Unver-gleichliche (al-‘Ahad),
- Der die Reue Annehmende (at-Tawwaab),
- Der Barm-herzige (ar-Rahiem),
- Der Ewiglebende (al-Hayy),
- Der Sich Selbst und alle Schöpfung erhält (al-Qayyum),
- Der Allwissende (al-‘Aliem),
- Der Allhörende (as-Samii’),
- Der Allsehende (al-Basier),
- Der Vergebende (al-‘Afuw),
- Der Helfer (an-Nasier),
- Der Heiler der Kranken (asch-Schaafie).
Die am häufigsten angerufenen Namen sind: “Der Gnädige” und “Der Barm-herzige”. Alle außer einem Kapitel der Muslimischen Schrift beginnen mit dem Satz:
“Im Namen Allah`s, des Barmherzigen, des Erbarmers.”
Muslime beginnen alles im Namen Allah`s und erinnern sich jedesmal wenn sie essen, trinken, einen Brief schreiben oder irgendetwas anderes Wichtiges tun, an Allah`s Gnade und Barmherzigkeit.
Vergebung besitzt in der Beziehung des Menschen zu Allah eine ganz wichtige Bedeutung. Menschen sind in der Tat schwach und neigen zur Sünde, aber Allah in Seiner liebevollen Gnade ist geneigt, zu vergeben. Der Prophet Muhammad (s.a.s.) sagte:
“Allah`s Gnade überwiegt Seinen Zorn.” (Sahieh Al-Bukhari)
Außer den göttlichen Namen “Der Gnädige” und “Der Barmherzige” gehören die Namen “Der Vergebende” (al-Ghafur), “Der Oft-Vergebende” (al-Ghaf-faar), “Der die Reue Annehmende” (at-Tawwaab) und “Der Verzeihende” (al-Afuw) zu denen, die von den Muslimen am häufigsten in ihren Gebeten verwendet werden.
Noch mehr, siehe 99 Namen Allahs unter „Fragen & Antworten“ oder Sidebar ganz links oben.
Quelle: von Islam Religion, 2008
Vereinfachte Version